Energieplus-Haus für die Firmen Bosch und Buderus
Hausbau Blog 2023

Am 16.12.2011 fand die feierliche Schlüsselübergabe für das Energieplus-Haus statt, das wir für die Firma Buderus und ein Projektteam der Bosch Thermotechnik sowie der Buderus Immobilien GmbH (BIG) in Wetzlar gebaut haben.
Es war sehr interessant für uns, bei diesem Pilotprojekt dabei zu sein! Unser Part betrifft die energieeffiziente Gebäudehülle, den Innenausbau sowie auch die Integration der einzelnen Technikbausteine. Bei der Ausführung des Gebäudes handelt es sich um ein Schwörer WärmeDirektHaus ISO+, das in Verbindung mit energieeffizienter Haustechnik dem Standard eines KfW-Effizienzhauses 55 entspricht. Die Außenwand hat einen U-Wert von 0,134 W/m²K, das Dach 0,145 W/m²K. In Kombination mit einer gedämmten Kellerdecke, 3-fach verglasten Fenstern und einer Hauseingangstüre mit thermisch getrenntem Anschlagsystem ergibt sich eine hochwärmegedämmte Gebäudehülle.
Projektteilnehmer, v.l.n.r. Jörg Schneider (Geschäftsführer BIG), Miriam Asbeck (Projektleiterin Bosch Thermotechnik), Jasmin Neuburger (Prokuristin SchwörerHaus), Luc Geerinck (Marketingleiter Buderus Deutschland)
Energie-Konzept
An der Südost- und Südwestseite des Hauses testet Bosch ein neues solaraktives Fassadensystem. So lässt sich nicht nur die Fassade für die Nutzung erneuerbarer Energie einsetzen, die Solarwand ist zudem ein attraktives architektonisches Detail. Eingesetzt werden außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung und eine Elektro-Wärmepumpe. Dank dieser Maßnahmen sinkt der Primärenergiebedarf für Heizen und Warmwasser des Gebäudes mit 160 Quadratmetern Wohnfläche gegenüber dem Referenzgebäude laut Energieeinsparverordnung von 91 auf unter 50 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Moderne, verbrauchsarme Hausgeräte der Energieeffizienzklasse A++ von Bosch runden die Ausstattung ab.
Einen weiteren Wärmebeitrag zur Nutzung der Restenergieströme leistet ein sogenannter Duschwasser-Rekuperator. Bei diesem Prinzip fließt genutztes warmes Wasser aus dem Abfluss der Duschen im Inneren eines Kupfer-Doppelrohres ab, während das Frischwasser in der äußeren Röhre aufsteigt und dabei von dem abfließenden Wasser erwärmt wird. Dadurch wird beim Duschen etwa 50% weniger Energie zum Erwärmen des Wassers benötigt.
Die auf dem Dach angebrachten Fotovoltaik-Module mit einer Leistung von 10,8 Kilowatt Peak erzeugen so viel Strom, dass sich im Gesamtjahr eine positive Energiebilanz ergibt: Dem erwarteten Energiebedarf von 7.550 Kilowattstunden pro Jahr für Hausgeräte, Trinkwassererwärmung, Klimatisierung und Heizung steht eine erwartete Stromerzeugung von 9.100 kWh pro Jahr gegenüber. Die Differenz deckt den Energiebedarf von vier eBikes, die den Mietern des Hauses – einer vierköpfigen Familie – zur Verfügung stehen.
Schlüsselübergabe, v.l.n.r. Mieter des Hauses, Jörg Schneider (Geschäftsführer BIG), Jasmin Neuburger (Prokuristin SchwörerHaus)
Ein umfangreiches Monitoring-System ermöglicht es, die errechnete Energiebilanz mit den tatsächlichen Nutzungsdaten abzugleichen. Miriam Asbeck, Leiterin des Projekts Energie-Plus-Haus bei Bosch Thermotechnik sagte hierzu: „Wir gehen fest davon aus, dass wir dank der ganzheitlichen Betrachtung des Gebäudes auch im praktischen Betrieb ein Energie-Plus erreichen. Die Bewohner des Hauses werden dafür ihre Lebensgewohnheiten nicht ändern müssen, aber es ist geplant, den Nutzern des Hauses einen Auszug der Daten zur Verfügung zu stellen, um den positiven Einfluss ihres Verhaltens auf den Energiebedarf sichtbar zu machen.“
Damit wurde das inzwischen dritte Energieplus-Haus von SchwörerHaus innerhalb kürzester Zeit eröffnet.
Weitere Infos finden Sie hier.
27. Mai 2014, 11:05
wir sind auch gerade am Umrüsten. Eine PV-Anlage wird bei unserem Haus nächsten Monat montiert. Elektrogeräte kaufen wir auch nur mit einer hohen Energieeffizienzklasse und ich denke sogar über die Anschaffung eines Elektroautos nach. Ich bin wirklich gespannt, welche Einsparung wir verzeichnen werden und vor allem, wann diese sich bemerkbar machen. Aber auch ohne bemerkbare Ersparnis - mir genügt auch schon das Wissen, dass ich ein kleines bisschen weniger die Umwelt schädige.
Gruß,
Norbert
27. Dezember 2011, 16:25
wir haben ebenfalls ein Iso+ Haus von Schwörer, bezogen im September 2010. Wir haben das Haus ebenfalls noch mit einer PV Dachanlage nachgerüstet (7,8KW Peak) und hauptsächlich A++ Elektrogeräte gekauft. Nach über einem Jahr Wohnen mit allen Jahreszeiten haben wir einen Energieüberschuss - und das E-Bike fürs ins Geschäft pendeln (~3000km im Jahr 2011) wurde dabei schon immer mit aufgeladen und in der Energiebilanz steht immer noch ein Plus :-)
Einen guten Rutsch ins Neue Jahr!
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